Psoriasis bei Kindern

Die Diagnose der Schuppenflechte bei Kindern wird oft eher zufällig im Rahmen von Untersuchungen aus anderen Anlässen bei Haus- oder Kinderärztinnen und -ärzten gestellt. Eine Psoriasis bei Kindern wird leider auch häufig mit Pilzerkrankungen, Windeldermatitis und anderen Entzündungskrankheiten der Haut verwechselt, da diese Erkrankungen optisch schwer von einer Schuppenflechte zu unterscheiden sind. Oftmals wird eine Psoriasis auch als Neurodermitis diagnostiziert, da diese Hauterkrankung im Kindesalter besonders häufig auftritt. Schuppenflechte und Neurodermitis sind jedoch zwei völlig verschiedene Erkrankungen, die auch unterschiedliche Therapien erfordern.

Eine Schuppenflechte im Kindesalter stellt nicht nur für die erkrankten Kinder, sondern auch für ihre Familien eine große Belastung dar. Die Kinder und ihre Familien müssen lernen, mit der chronischen Erkrankung Psoriasis und ihren direkten und indirekten Auswirkungen auf das Familienleben umzugehen. Die schmerzhaften und juckenden Hautareale, häufige Arzttermine und langwierige, oftmals sehr anstrengende Behandlungen mit Salben und Cremes im häuslichen Umfeld belasten nicht nur die erkrankten Kinder, sondern stellen auch für ihre Eltern, Geschwister und weitere Familienangehörige häufig eine Herausforderung dar, die es im Alltag zu bewältigen gilt. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Sie sind bei der Bewältigung ihres Lebens mit der Schuppenflechte auf die Hilfe ihrer Familien angewiesen.

Es ist besonders wichtig, dass die Eltern wie auch die erkrankten Kinder lernen, die Erkrankung zu akzeptieren. Die Eltern sind hier Vorbilder für ihre Kinder. Nicht die erscheinungsfreie Haut, sondern ein natürliches und fröhliches Kinderleben sollte das Ziel sein. Für die erkrankten Kinder ist es von zentraler Bedeutung, dass ihr Selbstbewusstsein gestärkt wird und sie ihre Erkrankung als einen Teil von sich annehmen, mit dem sie leben müssen – und auch gut können. Dies bedeutet z.B. auch, dass die tägliche Pflege der Haut zu einer angenehmen Gewohnheit, statt zu einer lästigen Pflicht wird.

Viele Eltern belasten sich aufgrund der Vererbung mit Schuldgefühlen und sind besorgt über den weiteren Verlauf der Erkrankung und deren Einfluss auf das spätere Leben ihrer Kinder. Diese Selbstzweifel und Sorgen behindern jedoch nur den natürlichen Umgang mit den Kindern. Der psychosozialen Stärkung kommt bei der Psoriasis-Therapie von Kindern eine besondere Bedeutung zu. Kontakte zu anderen Familien mit an Psoriasis erkrankten Kindern wie auch professionelle Unterstützung von außen, z.B. Familienberatung, psychosoziale Beratung und Psychotherapie, stellen wichtige Hilfen dar, um Probleme frühzeitig zu erkennen und zu lösen bzw. zu vermeiden.

Eine wirkungsvolle Therapie ist letztlich das Ergebnis einer engen Kooperation zwischen erkrankten Kindern, ihren Eltern, Geschwistern und weiteren Familienangehörigen sowie den behandelnden Ärztinnen und Ärzten. Die Auseinandersetzung mit der Erkrankung Psoriasis, mit den Behandlungsmöglichkeiten und mit den Therapeutinnen und Therapeuten sollte stets so gestaltet sein, dass die Kinder – trotz ihrer Erkrankung – ein Höchstmaß an Lebensqualität und -zufriedenheit erfahren.

Suchen Sie den Erfahrungsaustausch mit anderen Eltern, deren Kinder an der Psoriasis erkrankt sind? Melden Sie sich gerne für die Treffen der Online-Eltern-Gruppe an. Hier kommen wir im kleinen Rahmen online zusammen und tauschen uns über die Herausforderungen im Alltag aus. Oft kommt auch ein Dermatologe oder eine Dermatologin dazu, um Fragen zu beantworten.

Anmeldungen unter: weyh(at)psoriasis-bund.de